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Stadtführungen in Köln für neugiere Kinder und Erwachsene

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In der Öffentlichkeit schmutzige Wäsche waschen

schmutzige Wäsche waschen

In der Öffentlichkeit schmutzige Wäsche waschen

Weißt Du woher diese Redewendungen kommten „In der Öffentlichkeit schmutzige Wäsche waschen“ und „Gesprächig wie ein Waschweib“

 

Im Mittelalter hatte man in den Häusern keine Waschmaschine, verständlicherweise! Wäsche waschen war zudem Frauenarbeit. Nun wurde das Waschen sehr unterschiedlich gehandhabt. Bei uns in Köln gab es keine Waschhäuser, ganz im Gegensatz zu Bonn beispielsweise. In diesen zentralen Waschhäusern wuschen die Hausfrauen oder die Mägde die Wäsche der Familie.

Wo wuschen die Kölner Frauen?

In Köln wuschen ebenso die Hausfrauen oder Bediensteten der reicheren Familien die Wäsche an den öffentlichen innerstädtischen Bächen oder Brunnen. Außerdem gab es am Rhein, hauptsächlich zwischen der heutigen Hohenzollernbrücke und der Deutzer Brücke kleine niedrigbordige Boote, so dass sich die Frauen dort in gebückter Haltung die Wäsche schrubben konnten.

 

Im Übrigen war das linksrheinische Ufer Hafen. Es gab zu dieser Zeit weder den Rheinauhafen noch die diversen anderen heute bekannten Häfen. Also war das keine ganz ungefährliche Angelegenheit.

 

Die Frauen wuschen die Wäsche bei Wind und Wetter und zu jeder Jahreszeit mit ihren bloßen Hände. Diese Tätigkeit verlangte ihnen viel ab. Nicht nur, dass es eine körperlich anstrengende Schufterei war, nein, sie war auch ungesund, denn die Frauen hielten die Hände die ganze Zeit im eiskalten Wasser.

 

Abgesehen davon gab es im Mittelalter nur Ziehbrunnen und jeder Eimer Wasser musste mühselig hochgezogen werden.

Was machte die Arbeit leichter?

Um die langwierige Prozedur besser überstehen zu können, redeten die Frauen. Was sollten sie auch anderes tun. Sie „versüßten“ sich die Zeit mit Klatsch und Tratsch und tauschten sich aus. Für viele war dies auch die einzige Möglichkeit aus dem Haus und in Kontakt mit anderen zu kommen.

 

Die Männer taten diese Plackerei und die damit verbundenen Gespräche einfach ab und bezeichneten es mit „in der Öffentlichkeit schmutzige Wäsche waschen“. Ja, die Frauen waren gesprächig, doch es ist unfair zu sagen „Gesprächig wie ein Waschweib“.

Und was bedeutet die Redewendung heute?

In der heutigen Zeit bedeuten diese Redewendungen, dass jemand viel redet und in der Öffentlichkeit über andere Menschen herzieht.
 

Wer mehr über das Mittelalter erfahren möchte, dem empfehle ich die Frauenführung Kölner Frauen im Wandel der Zeit. Denn in dieser Führung erkläre ich so manch anderen Ausspruch.

Sie sind neugierig geworden?

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