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Stadtführungen in Köln für neugiere Kinder und Erwachsene

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Einen Zahn zulegen

Einen Zahln zulegen

Einen Zahn zulegen – Wissen Sie woher dieser Ausspruch kommt?

Von dieser Redewendung Einen Zahn zulegen gibt es verschiedene Ableitungen. Bei dieser gibt es eine mittelalterliche und eine neuzeitliche Variante. Jedenfalls scheiden sich da die Geister. Auch so ein Spruch!

In mittelalterlichen Küchen hängten die Köchen oder Hausfrau den Topf mittels einer gezackten Topfstange über den Herd. Durch diese Zahnreihe konnte sie regulieren, wie nah der Topf über der Glut hing. Somit beeinflusste sie damit die Gargeschwindigkeit. Einen Knopf zum Erhöhen der Temperatur gab es ja noch lange nicht.

Die Redensart stammt vermutlich aus dem frühen Automobilbau. Damals besaßen die Fahrzeuge statt eines Gaspedals einen Handgashebel mit Zahnkranz, vereinzelt eine gezähnte Stange. Wenn man dabei „einen Zahn zulegte“, d.h. die Arretierung einen Zahn weiter einrasten ließ, fuhr das Auto schneller.

Was verstehen wir heute darunter?

Wenn wir heute einen Zahn zulegen, dann erhöhen wir die Geschwindigkeit. Affenzahn oder Mordszahn ist auch so ein Ausdruck. 

Ursprung der Redewendungen

Viele Redewendungen stammen aus dem Mittelalter. Historische Ereignisse oder Bräuche waren Quelle dieser Sprichwörter.

 

Die Sprüche haben sich im Laufe der Zeit aus der alltäglichen Sprache und dem Volksmund entwickelt. Sie entstanden oft, um komplexe Ideen oder Situationen auf einfache und eingängige Weise zu kommunizieren.

 

Sprichwörter entstanden aus handwerklichen Tätigkeiten oder bestimmten Berufen. Auch Naturphänomene, literarische Werke, Gedichte, religiöse Texte oder andere kulturelle Quellen waren ihr Ursprung.

 

Wenn Sie mehr über Geschichte und Geschichten erfahren möchten …. dann machen Sie doch mal eine Stadtführung in Köln mit entdecke-deine-stadt.de.

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„Es ist alles in Butter“

Alles in Butter

„Es ist alles in Butter“

Alles in Butter: Weißt Du woher dieser Ausspruch kommt?

 

Diese Redewendung kommt, wie so viele andere auch, aus dem Mittelalter.

 

Im Mittelalter waren Glaswaren sehr teuer und somit kostbar. Doch auch diese mussten transportiert werden. Verpackungschips und Luftpolsterfolie gab es noch nicht. Und der Transport mit der Kutsche über Stock und Stein war nicht gerade sehr glasfreundlich. Daher war man auf die natürlichen Ressourcen, die der Alltag so hergab angewiesen.

Was hat man also gemacht, wenn alles in Butter ist?

Die Händler haben Butter geschmolzen. Die Glaswaren stellten sie in Fässer und übergossen sie mit der geschmolzenen Butter. Sobald die Butter fest geworden war, konnte der Transport losgehen. Die Ware war vor den Stößen auf der Kutsche und auch bei Entladen geschützt. Und so gelangte unbeschadet zum Empfänger.

Und was bedeutet die Redewendung heute?

In der heutigen Zeit bedeutet diese Aufforderung, dass in Ordnung ist.
 
Wer mehr über das Mittelalter erfahren möchte, dem empfehle ich die Stadtführung „Aqua mirabilis“. Denn in dieser Führung erkläre ich so manch andere Redewenung.

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Der stinkt vor Geld

Stinkt vor Geld

„Der stinkt vor Geld“

Wie kann es auch anders sein, die Redewendung „Der stinkt vor Geld“ kommt aus dem Mittelalter. Im Mittelalter waren die gläubigen Bürger darauf bedacht, möglichst nah am Altar bestattet zu werden. Erstrebenswert war, je näher je besser für das weitere Seelenheil. Die meisten von ihnen konnten sich einen „Platz“ auf dem kleinen Kirchhof direkt neben der Kirche leisten.

 

Die Reichen konnten dem Herrgott allerdings noch näher sein. Sie hatten genügend Geld, sich ein Plätzchen in der Kirche zu sichern. Mit anderen Worten, der Fußboden der Kirchen, oftmals aus Holz, wurde geöffnet und der Tote bekam dort sein Grab.

 

Eingeschlagen in ein Leichentuch lag er nun einfach unter der Kirche. Und im Laufe der Zeit, nahm die Natur ihren Lauf. Der Geruch in der Kirche … nun ja, es stank! Also – Er stank vor Geld!

Als die Franzosen nach Köln kamen

1794 wurden die Franzosen Kölns neue Stadtherren. Sie brachten viele Veränderungen! 1804 erließ Napoleon „Kaiserlichen Dekret über die Begräbnisse“, das aus hygienischen Gründen die Beerdigung innerhalb der Stadtmauern und geschlossenen Räumlichkeiten verbot. Daraufhin kaufte die Stadt das Gelände des ehemaligen Leprosenasyl an der heutigen Aachener Straße. Der Friedhof sollte zum zentralen Friedhof der Stadt gestaltet werden.

 

Doch die Bevölkerung und selbst die Stadtoberen konnten sich nicht wirklich mit dieser Idee anfreunden. Auf dem Gelände gab es keine richtige Kirche, nur eine Kapelle. Erst 1810, als die Franzosen schon längst wieder auf der anderen Rheinseite verschwunden waren, wurde der Melaten Friedhof geweiht und eingeweiht.

Und was bedeutet der Ausdruck heute?

In der heutigen Zeit bedeutet „Er stinkt vor Geld“, dass jemand sehr reich ist und sich aller erlauben kann. Also ähnlich wie früher.
 
Wer mehr über das Mittelalter erfahren möchte, dem empfehle ich meine Melatenführung oder die Abendliche Köstümführung mit der schwarzen Witwe. Denn in dieser Führung erkläre ich so manch andere Redewendung.
 

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Sich etwas hinter die Ohren schreiben

Sich was hinters Ohr schreiben

„Sich etwas hinter die Ohren schreiben“

Sich etwas hinter die Ohren schreiben: Weißt Du woher dieser Ausspruch kommt? 
 
Die Redewendung geht auf einen alten Rechtsbrauch zurück: Es ist allgemein bekannt, dass früher, insbesondere im Mittelalter die wenigsten Menschen lesen oder schreiben konnten. Selbst hohe Adelige konnten oft nicht Schreiben. Es war einfach nicht Teil der Ausbildung der Menschen. Allerdings  verstanden die Kunst des Schreibens insbesondere Mönche und Schreiber.
 
Natürlich war Schreiben auch in der damaliegen Zeit wichtig und nötig. Denn Verträge mußten trotzdem abgeschlossen werden. Häufig ging es dabei um Grenzziehungen von Grundstücken.
 
Damit diese mündlichen Verträge später auch vor Gericht Bestand hatten, waren Zeugen nötig. Man musste garantieren, dass die Zeugen sich auch lange danach noch an die Verträge erinnerten. Also was tat man? Man wählte Kinder. Damit sie notfalls noch in der nächsten Generation als lebende Zeugen aussagen konnten.
 
Als „Erinnerungshilfe“ zog man diesen Zeugen an den Ohren. Oder ohrfeigte sie sogar. Man schrieb ihnen sozusagen die Grenzmarkierung hinter die Ohren. Ganz nach der Devise: Was mit Schmerzen verbunden ist, merkt sich der Mensch besonders gut!
 

Und was bedeutet die Redewendung heute?

 
In der heutigen Zeit bedeutet diese Aufforderung, sich etwas hinter die Ohren zu schreiben, das gleiche, nur ist es als Standpauke oder Rüge zu verstehen.
 
Wer mehr über das Mittelalter erfahren möchte, dem empfehle ich die Stadtführung „Aqua mirabilis“. Denn in dieser Führung erkläre ich so manch andere Redewenung.
 

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In der Öffentlichkeit schmutzige Wäsche waschen

schmutzige Wäsche waschen

In der Öffentlichkeit schmutzige Wäsche waschen

Weißt Du woher diese Redewendungen kommten „In der Öffentlichkeit schmutzige Wäsche waschen“ und „Gesprächig wie ein Waschweib“

 

Im Mittelalter hatte man in den Häusern keine Waschmaschine, verständlicherweise! Wäsche waschen war zudem Frauenarbeit. Nun wurde das Waschen sehr unterschiedlich gehandhabt. Bei uns in Köln gab es keine Waschhäuser, ganz im Gegensatz zu Bonn beispielsweise. In diesen zentralen Waschhäusern wuschen die Hausfrauen oder die Mägde die Wäsche der Familie.

Wo wuschen die Kölner Frauen?

In Köln wuschen ebenso die Hausfrauen oder Bediensteten der reicheren Familien die Wäsche an den öffentlichen innerstädtischen Bächen oder Brunnen. Außerdem gab es am Rhein, hauptsächlich zwischen der heutigen Hohenzollernbrücke und der Deutzer Brücke kleine niedrigbordige Boote, so dass sich die Frauen dort in gebückter Haltung die Wäsche schrubben konnten.

 

Im Übrigen war das linksrheinische Ufer Hafen. Es gab zu dieser Zeit weder den Rheinauhafen noch die diversen anderen heute bekannten Häfen. Also war das keine ganz ungefährliche Angelegenheit.

 

Die Frauen wuschen die Wäsche bei Wind und Wetter und zu jeder Jahreszeit mit ihren bloßen Hände. Diese Tätigkeit verlangte ihnen viel ab. Nicht nur, dass es eine körperlich anstrengende Schufterei war, nein, sie war auch ungesund, denn die Frauen hielten die Hände die ganze Zeit im eiskalten Wasser.

 

Abgesehen davon gab es im Mittelalter nur Ziehbrunnen und jeder Eimer Wasser musste mühselig hochgezogen werden.

Was machte die Arbeit leichter?

Um die langwierige Prozedur besser überstehen zu können, redeten die Frauen. Was sollten sie auch anderes tun. Sie „versüßten“ sich die Zeit mit Klatsch und Tratsch und tauschten sich aus. Für viele war dies auch die einzige Möglichkeit aus dem Haus und in Kontakt mit anderen zu kommen.

 

Die Männer taten diese Plackerei und die damit verbundenen Gespräche einfach ab und bezeichneten es mit „in der Öffentlichkeit schmutzige Wäsche waschen“. Ja, die Frauen waren gesprächig, doch es ist unfair zu sagen „Gesprächig wie ein Waschweib“.

Und was bedeutet die Redewendung heute?

In der heutigen Zeit bedeuten diese Redewendungen, dass jemand viel redet und in der Öffentlichkeit über andere Menschen herzieht.
 

Wer mehr über das Mittelalter erfahren möchte, dem empfehle ich die Frauenführung Kölner Frauen im Wandel der Zeit. Denn in dieser Führung erkläre ich so manch anderen Ausspruch.

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Die Heinzelmännchen zu Köln

Heinzelmännchenbrunnen
Heinzelmännchen
August Kopisch
Kölner Sagen und Legenden

Die Sage der Heinzelmännchen zu Köln von August Kopisch

Je nachdem, welche Stadtführung Sie wählen, erzähle ich auch die Sage der Heinzelmännchen. Gerade Kinder haben viel Spaß dran. Denn sie regt die Phantasie der Kleinen enorm an. Aber entdecke-deine-stadt.der erzählt sie nicht nur in Stadtführungen für Kinder, sondern auch bei den Erwachsenen.


Wie war zu Cölln es doch vordem
mit Heinzelmännchen so bequem!
Denn, war man faul, man legte sich
hin auf die Bank und pflegte sich:
Da kamen bei Nacht,
eh‘ man es gedacht,
die Männlein und schwärmten
und klappten und lärmten
und rupften
und zupften
und hüpften und trabten
und putzten und schabten
und eh ein Faulpelz noch erwacht,
war all‘ sein Tagewerk bereits gemacht!

Die Zimmerleute streckten sich
hin auf die Spän‘ und reckten sich.
Indessen kam die Geisterschar
und sah, was da zu zimmern war.
Nahm Meißel und Beil
und die Säg‘ in Eil,
sie sägten und stachen
und hieben und brachen,
berappten
und kappten,
visierten wie Falken
und setzten die Balken.
Eh sich’s der Zimmermann versah,
klapp, stand das ganze Haus schon fertig da!

Beim Bäckermeister war nicht Not,
die Heinzelmännchen backten Brot,
die faulen Burschen legten sich,
die Heinzelmännchen regten sich
und ächzten daher
mit den Säcken schwer!
Und kneteten tüchtig
und wogen es richtig
und hoben
und schoben
und fegten und backten
und klopften und hackten.
Die Burschen schnarchten noch im Chor,
da rückte schon das Brot, das neue, vor!

Beim Fleischer ging es just so zu:
Gesell‘ und Bursche lag in Ruh.
Indessen kamen die Männlein her
und hackten das Schwein die Kreuz und Quer.
Das ging so geschwind
wie die Mühl‘ im Wind.
Die klappten mit Beilen,
die schnitzten an Speilen,
die spülten,
die wühlten
und mengten und mischten
und stopften und wischten.
Tat der Gesell die Augen auf –
wapp, hing die Wurst schon da zum Ausverkauf!

Beim Schenken war es so: es trank
der Küfer, bis er niedersank,
am hohlen Fasse schlief er ein.
Die Männlein sorgten um den Wein
und schwefelten fein
alle Fässer ein.
Und rollten und hoben
mit Winden und Kloben
und schwenkten
und senkten
und gossen und panschten
und mengten und manschten.
Und eh der Küfer noch erwacht,
war schon der Wein geschönt und fein gemacht.

Einst hatt‘ ein Schneider große Pein,
der Staatsrock sollte fertig sein;
warf hin das Zeug und legte sich
hin auf das Ohr und pflegte sich.
Da schlüpften sie frisch
in den Schneidertisch;
da schnitten und rückten
und nähten und stickten
und fassten
und passten
und strichen und guckten
und zupften und ruckten
und eh mein Schneiderlein erwacht,
war Bürgermeisters Rock bereits gemacht.

Neugierig war des Schneiders Weib,
und macht sich diesen Zeitvertreib:
streut Erbsen hin die andre Nacht.
Die Heinzelmännchen kommen sacht:
eins fährt nun aus,
schlägt hin im Haus,
die gleiten von Stufen,
die plumpen in Kufen,
die fallen
mit Schallen,
die lärmen und schreien,
und vermaledeien!
Sie springt hinunter auf den Schall
mit Licht: husch, husch, husch, husch – verschwinden all!

O weh! nun sind sie alle fort,
und keines ist mehr hier am Ort!
Man kann nicht mehr wie sonsten ruh‘n,
man muß nun alles selber tun!
Ein jeder muß fein
selbst fleißig sein,
und kratzen und schaben
und rennen und traben
und schniegeln
und biegeln
und klopfen und hacken
und kochen und backen.
Ach, daß es noch wie damals wär‘!
Doch kommt die schöne Zeit nicht wieder her!

Und wer mehr über die Sagen und Legenden von Köln wissen will, dem empfehle ich die Stadtführung Sagen und Legenden „Es war einmal … Kölner Sagen und Legenden“.

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